Kraftort Blocksberg

Foto Olaf Plotz

Die goldene Wiege vom Blocksberg

Es gibt die Sage, dass in einem Hügel der Blocksberge eine goldene Wiege vergraben sei. 

Dieser Schatz kann aber nur bei tiefstem Schweigen der Beteiligten um Mitternacht gehoben werden. Stößt man jedoch am Tage auf den Schatz oder tut seine Freude laut kund, so sinkt er alsbald in die unergründlichen Tiefen hinab. 

So kam es einst, dass zwei Jünglinge zur Mitternachtsstunde nach der Wiege gruben und eine große schwarze Kiste fanden. Als sie diese nun aus der Grube heben wollten, flatterte der Teufel in Form eines Hahnes vorbei und krähte. Da rief der Eine der Beiden dem Hahn hinterher: ‚Kräh man‘, denn er wähnte den Schatz in Sicherheit. 

So sackte die Kiste tief zum Grund und wurde nie wieder gefunden. Es wird aber auch gesagt, dass sie die Truhe öffneten und dort nur Mistkäfer fanden, die sofort brummten und um ihre Ohren flogen.

 

Die Kraft des Blocksberges

Die goldene Wiege spricht von einer goldenen Schöpfung. Doch wann ist das, was wir erschaffen golden? Tauchen wir in die Tiefe der Schöpfung und damit in ihren Anbeginn, dann finden wir die mächtigste Kraft - die Liebe als Urgrund allen Seins. In der Liebe vereinen sich Himmel und Erde, Gott und Göttin. Aus der Liebe heraus erschaffen wir leuchtende goldene Welten.

Das Ego aus der Welt der Trennung flattert nun als Hahn daher und lockt uns in die Ablenkung. Es erschafft äußere Reichtümer, die nicht aus ihrer Mitte scheinen. 

Dieser tiefsten Nacht müssen wir uns stellen, zurück in unsere Mitte reisen, verbunden sein mit uns und der Liebe.   

 

Eine Reise zur goldenen Wiege

Im Lichte der Sage grabe ich nach meinem inneren Schatz, meiner Wiege. Nebelfiguren erwachen in meiner tiefsten Nacht. Doch welcher Hahn auch ruft, ich bleibe in meiner Stille und gebäre tief in mir eine neue goldene Zeit.

 

 

 

Foto Olaf Plotz